mein missionstagebuch

22.4.13

Heute schnell mal ein Leben retten



Vielleicht habt ihr schon das Foto gesehen, bei Facebook oder so...?!? Ich hatte es auch schon ein oder zweimal gesehen bevor ich überhaupt wusste, was es damit auf sich hat. Ich war so mit mir selbst beschäftigt und von der Informationsflut im Internet so übersättigt, dass ich gar nicht gelesen habe, was drunter stand. Dennoch -  der etwas zu alt, aber cool wirkende Typ mit seinem Teddybär blieb mir im Kopf.

Ein paar Tage später saß ich im Freaks Café und mein Mitleiter, Kevin, fängt an von seinem Bruder Ralph zu erzählen, der 22 ist und erst vor kurzem Leukämie diagnostiziert bekam. Und plötzlich machte es bei mir „klick“.

„Dieser Typ mit dem Teddybär im Bett?" fragte ich. Kevin schaute recht überrascht, da er selber kein Facebook-Profil hat. Wie klein das Internet unsere Welt tatsächlich macht, dachte ich mir.

Ich habe sonst keine Verbindung zu Ralph, hatte seinen Hilferuf aber schon gesehen und ignoriert.

Es sind reichliche Beispiele in der Bibel von Leuten, die nicht helfen wo sie helfen sollen. Bin ich nun eine von diesen Personen geworden? Bin ich so abgehärtet, dass ich Gottes Herz für die Menschen verloren habe? Bist du es?

Es ist in der Tat ganz einfach ein Leben zu retten. Vielleicht sogar Ralph seines. So geht`s:

Vielleicht ist es wichtig, etwas darüber zu erfahren, was hier eigentlich von dir, ganz persönlich, gebraucht wird. Es gibt zwei Möglichkeiten zu helfen.

Das Erste ist, du kannst dich als potentielle/r Stammzellspender/in registrieren lassen. Es ist leider nur für seine Family möglich, sich direkt für Ralph zu registrieren, deshalb erzähl ich hier nicht mehr über ihn persönlich. Es gibt viele Menschen die auf einen Spender warten. Dafür bestellst du dir ganz bequem ein Registrierungsset von der DKMS („Deutsche Knochenmarkspenderdatei“)zu dir nach Hause. Das tut man hier:

https://www.dkms.de/de/spender-werden/registrierung.html

Ich habe dafür knapp eine Minute gebraucht und habe gleich zwei Registrierungssets bestellt, damit kann ich auch jemand anderem eine Registrierung ermöglichen, der kein Internet hat. Jeder ist nämlich wichtig! Allein in Deutschland findet jeder fünfte Patient noch immer keinen passenden Spender. Folgende Nachricht kam dann von der DKMS, "Sie erhalten in den nächsten Tagen Post von uns. Mit den darin enthaltenen Wattestäbchen nehmen Sie einen Abstrich von Ihrer Wangenschleimhaut und schicken die Wattestäbchen wieder zurück an uns. Wir speichern die Analyseergebnisse des Wangenabstrichs in unserer Datei und stellen sie für den weltweiten Patientensuchlauf anonymisiert zur Verfügung. Für Sie entstehen dabei keine Kosten. Dennoch freuen wir uns über eine Geldspende, um unsere Datei kontinuierlich weiter auszubauen." Joa, ziemlich klar. Tut nicht mal weh und rettet Leben.

Jeder zwischen 18 und 55 Jahren, der gesund, nicht stark über- oder untergewichtig ist und keiner Risikogruppe angehört, kann sich als potenzieller Spender registrieren lassen und damit zum möglichen Lebensretter werden. Wenn du nicht in Frage kommst als Stammzellspender (wegen einer Erkrankung oder Medikamenten z.B.) kannst du auch anders Unterstützung leisten.

So eine Typisierung (so nennen sie das Verfahren bei dem sie jetzt feststellen, ob ich als Knochenmarkspenderin in Frage komme z.B. für Ralph) kostet sehr viel Geld. Genau gesagt 50€ pro Person. Der Großteil entfällt hierbei auf die Laborkosten. Aber auch kleinere Spenden bringen viel. Wenn jeder der Ralphs Facebook-Foto geteilt oder „geliked“ hat dabei nur 50cent gespendet hätte, würde das Geld schon da sein für seine Typisierung. Sie brauchen für Ralph 25 000€. Leider wird das nicht von der Krankenkasse bezahlt.

Die DKMS ist eine gemeinnützige Organisation. Sie macht also kein Geschäft daraus, sondern finanziert alles über Spenden. Und zwar hierhin:



DKMS-Spendenkonto: Konto-Nr.: 30 500 1949, Kreissparkasse Nordhausen, BLZ: 820 540 52



Und wenn ich doch in Frage komme als Knochenmarkspenderin für Ralph oder ein/e andere/n Patienten/in?



Halleluja! Erst wird Gott gelobt. Danach aber füllst du einen Gesundheitsfragebogen aus und gehst zum Hausarzt, wo eine kleine Blutprobe genommen und noch genauer untersucht wird. Sie wollen nämlich „gaaanz“ sicher sein. Auch du sollst endgültig entscheiden, ob du für den Patienten zur Verfügung stehst. Du wirst nicht gezwungen. Nach einer abschließenden gesundheitlichen Untersuchung und Aufklärung durch einen Arzt erfolgt eine schriftliche Einverständniserklärung zur Spende.

Die Krankenkasse des betroffenen Patienten bezahlt alle notwendigen Untersuchungen und Behandlungen im Vorfeld der Spende sowie deinen eventuellen Krankenhausaufenthalt. Ebenso übernimmt sie die Kosten eines eventuellen Verdienstausfalls, Reisekosten und andere nichtmedizinische Aufwendungen.

In ca. 80 % der Fälle wird die Entnahme von Stammzellen einfach aus dem Blut gewonnen. Du bekommst fünf Tage hinweg eine Spritze unter die Haut, was deinen Körper dazu veranlasst mehr von diesen dringend gebrauchten Stammzellen zu produzieren. Diese werden dann bei einem ambulanten Besuch im Krankenhaus aus deinem Blut gefiltert. Dein Blut wird dir also aus einem Arm entnommen und gefiltert und dann im anderen Arm wieder zurückgegeben. Es dauert nur eine kurze Weile - etwa vier Stunden. Während der Einnahme des Medikamentes können grippeähnliche Symptome auftreten, aber Langzeitnebenwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand nicht belegt. Der Körper bildet die Stammzellen innerhalb von zwei Wochen neu.



Es bleibt also nur die Frage: Hilfst du? Ich werde es tun. Durch eine Registrierung und dadurch, dass ich anderen Menschen davon erzähle und auf den Bedarf aufmerksam mache.