mein missionstagebuch

15.4.12

urlaub mit gott

hier mal ein etwas laengere post, was es aber lohnt zu lesen. es ist die story von der woche zwischen palmsonntag und ostern, im grossen und ganzen...

aber es faengt ein bissl frueher an, mit ein paar wochen derber stress... naja, die will/ kann ich hier nicht erzaehlen, da die fast komplet unter seelsorgerliche schweigepflicht fallen... aber am ende davon sass ich da, recht ausgesaugt, und dachte, "jetzt weg, sonst...burnout." inzwischen hab ich (anscheinend) gelernt, dieses gefuehl nicht nur wahrzunehmen, sondern auch zu gehorchen. ich sagte also zu phil (ein sehr guter freund hier in leipzig an der theo fakultaet und aus "mein" wg), "wie spontan bist du? wollen wir einfach weg fahren.. so ein urlaub mit gott?" und er sagte ja. und ich meinte hand-drauf? und er gab's mir... und damit war er eingespannt auf den untypischten urlaub jemals.

wir haben kurz drueber geredet, wie wir sowas vorstellen "urlaub mit gott." den idea war, dass es im erste linie fuer uns entspannend sein sollte- eine erholsame statt arbeitende zeit. (ich neige dazu mein urlaub im sonder einsatz irgendwo zu verbringen..) im zweiten linie wollten wir aber auch menschen fuer gott erreichen. aber nicht auf krampf. wir haben gott eingeladen, in uns, mit uns und durch uns an diesen urlaub zu aggieren. und dazu noch, weil wir planlos waren wie es zustande kommen sollte, dass er unsere reise ueberhaupt planen sollte... so ne art heiligen geist reisefuehrer. dazu sagten wir es soll unter 100e kosten und erstmal am montag richtig losgehen, da phil erstmal in den erzgebirge predigen muesste, davor waeren wir die drei tage bei seinen eltern.

ich schrieb schnell auf papier: flug/ zug/ auto/ fahrrad. phil zog eine der zerknullte zetteln raus: auto. dann mit himmelsrichtungen: ost. wir schauten bei mfg und haben als erstes 2 plaetze fuer montag ab anaberg (ueber sein dorf) nach fast budapest gefunden. damit war unsere start ziel klar. ich hab dann einige leuten beim couchsurfing rausgesucht und angeschrieben, und auch da haben wir gebetet, dass gott den herz von jemand vorbereitet und uns zum richtigen gastgeber leitet, da wo er was wirken wolle. wir hatten das gefuehl, auf gott zu vertrauen und den ersten zusage zu nehmen, auch wenn wir von einer uns besser scheinende gastgeber danach ebenfalls eine zusage bekommen wuerden. (so kamm es auch, aber wir blieben bei der erster)

die zeit in den erzgebirge war schon richtig aufbauend fuer mich. die leute waren alle uebelst lieb und es tat mir gut zum erstenmal mich einfach zurueckzulehnen und die kontrolle abzugeben. ich sagte phil fuer die tage dort, dass ich mich einfach mitziehen lassen wollte. ich hatte keine plene oder stress oder sonst was, daher war ich einfach offen fuer alles was kommt. es ist sehr vorteilhaft mit jemand unterwegs zu sein, der selber klar kommt und auf dem man nicht aufpassen muss. daher sind wir bei seine freunde und family einfach mal unterwegs gewesen, bereiteten den predigt noch vor und der reise etwa, haben gebetet und uns beim fussballtournier blamiert (also ich.. ich hab cheerleader gemacht).

montags um 5 ging es dann los. der auto fahrer war ein bundeswehr ober leutnant oder so... und sehr interessant. wir haben uns gut mit ihm verstanden und kamen in etwas tiefergehende gespraeche rein. er lud uns unterwegs auf latte machiatos ein und gab uns eine reisefuehrer fuer ungarn mit auf dem weg. (als wir es zurueck schickten haben wir eine bibel beigelegt und einen brief) frueh am nachmittag liess er uns im gyor raus.

ich werde hiermit abkuerzen, wem es interessiert kann mit mir kaffee trinken oder telephonieren und ich erzaehl detailierte..

wir haben den urlaub wirklich so unter gottes fuehrung gestellt und machten nicht das typische touristenkram. wir haben in der woche 2 korintherbrief durchgelesen und diskutiert, haben den tageslosung immer auf hebraeisch und griechisch gelesen und uebersetzt, haben sehr sehr sehr viel gebetet, haben lobpreis gemacht mit schiefe stimmen und ohne guitarre (in der oefentlichkeit sogar), und haben viele sehr tiefe und erbauliche gespraeche gefuehrt.

genau, da sind wir beim zweiten theme des urlaubs angekommen: urlaub der ehrlichkeit. wir wollten radikal sein mit unseren woerten. es kamm aus eine hauskreis aktion bei der smd ein paar wochen davor.. da nehmen wir den bergpredigt durch und hatten die stelle uber anderen was geben. da hat der hausi entschieden radikal eine woche lange den text abschnitt zu folgen, woertlich, um zu sehen was passiert. als naechstes hatten wir den teil dein ja soll ein ja und dein nein ein nein sein... da fragte ich, ob wir es nu auch tun wollen? naja, wollte keiner. aber es kamm nochmal auf, da haben phil und ich gesagt, na gut... ab budapest machen wir es. mal sehen.

was passiert ist, ist dass eine krasse vorlage gegeben worde sachen zu sagen die man vielleicht sonst nie sagen wuerde, und ebenfalls zu merken, das es ok sei. wir duerfen menschen sein mit fehler. wir duerfen unsere schwaechen zugeben. und wir werden dafuer nicht verurteilt oder runtergezogen. klar, dass ist nicht immer so im leben, aber wo gott im mittepunkt steht schon. so sollte es auch sein, auch in unsere gemeinden und familien und freundeskreise. es tut naehmlich richtig, richtig gut.

es gab noch einige krasse erlebnisse mit menschen unterwegs, aber ich schreib schon viel zu viel..

an einem tag liefen wir im ghetto maessige stadtteil herum und sahen ein park wo 2-300 obdachlosen versammelt waren um eine essensspende von den haare krischnas zu bekommen. es zerbrach unseren herzen und wir liefen um sie herum und beteten. mehr konnten wir nicht tun. es war ein krasser spagat zu den schicken touristen viertel gleich um die ecke.

als zweites fuehren wir nach bratislava, per anhalter. den gespraechen im auto waren auch wieder rchtig krass... wir haben immer und imer wieder beim traempen gemerkt wieso wir auf bestimmten autos warten muessten. da kamm irgendwie jedesmal was bei raus. von bratislava weiter nach prague und dann zurueck in den erzgebirge. mit einer unseren fahrer stehen wir jetzt sogar im email kontakt. aber mit allen lief etwas geistliches. zwar nur ein hauch, aber ich glaube da ist gott bei in alle ihre herzen zu wirken. wir beten weiterhin fuer sie alle.

auch unsere emergency couch in bratislava war ein story fuer sich.. eine richtig geniale junge familie, wo wir zuerst mehr gelacht haben als seit ewig und dann aber auf richtig krasse gespraeche und am zeugniss gewechselt habe. da hab ich von mein fuss heilung erzaehlt und phil von den zeit was er im israel verbracht hat.

ich wuerde behaupten hier nur ein bruchteil von der woche preisgegeben zu haben, auch wenn es viel war. da koennte ich bestimmt noch seiten schreiben (hab ich ja auch schon). also wie gesagt.. ruff an oder setz ne kaffee auf.... lass uns weiter reden.

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